Methode: Ethnographie
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Falldarstellung mit interpretierenden Abschnitten 1. Symbolbilder (1) Die Symbolbilder, welche die Klassenlehrerin benutzt, zeigen immer eine Handlung oder Forderung, welche die Kinder erfüllen müssen (2). Die Klassenlehrerin hält diese hoch oder heftet sie mit Hilfe eines Magneten an die Tafel, woraufhin die Kinder meist sofort reagieren. Die Lehrerin erspart sich auf diese Weise Worte. Die Bilder werden oft durch die Triangel angekündigt, manchmal aber auch durch einen kleinen sprachlichen Impuls der Lehrerin. Zum Teil ist es so, dass die Kinder
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Falldarstellung mit interpretierenden Abschnitten 1. Handgruß1 Regulär fassen sich im Anschluss an das Morgenlied alle Kinder wieder an den Händen. Ein Kind wird von der Klassenlehrerin ausgewählt, den Handgruß zu verschicken. Dies macht es, indem es die Hand seines rechten Nachbarn drückt und dann „Abgeschickt!“ sagt. Ist der Handgruß wieder bei dem Kind angekommen, welches ihn verschickt hat, meldet es: „Angekommen!“. Wie auch das Morgenlied fördert der Handgruß das Gemeinschaftsgefühl und schafft Nähe zwischen den Kindern. Sie fassen sich
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Falldarstellung mit interpretierenden Abschnitten 1. Flopp der Frosch (1) Flopp ist das Klassentier der Eingangsklasse. Er wurde zu Beginn des Schuljahrs in die Klasse eingeführt. Seit dem nennt die Eingangsklasse sich Froschklasse. Die Handpuppe wird von der Klassenlehrerin gesprochen. Flopp das Klassentier wird auf verschiedene Weise in der Klasse eingesetzt. Zum Beispiel darf jedes Wochenende ein anderes Kind der zweiten Klasse Flopp mit zu sich nach Hause nehmen. Es soll im Wochenendbuch festhalten, was Flopp mit ihm erlebt hat. Flopp
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Falldarstellung mit interpretierenden Abschnitten 1. Ampel (1) Die Ampel ist eine Magnettafel, auf der, ähnlich einer richtigen Verkehrsampel, drei große Kreise in rot, gelb und grün aufgemalt sind. Alle Namen der Kinder stehen auf kleinen mit Magneten versehenen Schildern und sind zunächst immer auf dem grünen Feld. Verstößt ein Kind gegen die Klassenregeln oder hört nicht auf die Anweisungen der Lehrerin, wird bei kleineren Vergehen zunächst mit der Ampel gedroht. Sollte das Kind dennoch wieder auffällig werden, wird es
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Falldarstellung mit interpretierenden Abschnitten 1. Mädchen wollen unter sich bleiben Das zweite Beispiel stammt aus der jungendominanten Klasse1, die im 8. Jahrgang über einige Wochen eine Einführung in die Arbeit mit dem Computer erhielt. Der Unterricht sollte mit der Hälfte der Klasse durchgeführt werden, während die andere Hälfte zur gleichen Zeit Deutschunterricht erhielt. Kurz vor Beginn der Unterrichtseinheit entstand folgende Protokollaufzeichnung: Die eine Gruppe soll für zwei Stunden in der Woche ein Vierteljahr lang informationstechnische Grundbildung haben und die
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Falldarstellung mit interpretierenden Abschnitten 1. We don’t want insulting questions Im ersten Beispiel aus dem Englischunterricht in der mädchendominanten Klasse im 8. Jahrgang1 nutzen SchülerInnen eine von der Lehrerin vorgegebene sprachliche Übung dazu, sich gegenseitig wegen ihrer Frisuren zu necken. Die Lehrerin stellte den SchülerInnen die Aufgabe, sich zur Unterscheidung der Begriffe „since“ und „for“ gegenseitig aufzurufen und Fragen zu stellen. Im ethnographischen Protokoll zur Unterrichtsstunde heißt es weiter: Nun ist Marianne dran. Sie sagt: „Knut“. Sie erntet Gelächter.
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Falldarstellung mit interpretierenden Abschnitten 1. Körper als Schauplatz der Marginalisierung Das erste Beispiel wurde in einer Pausensituation in der jungendominanten Klasse aus der Jahrgangsstufe 9 beobachtet. Es sind noch einige Jungen im Klassenraum anwesend: Siegfried zieht Joachim auf und ruft herüber zu ihm: „Hey, Joachim, was ist denn mit Deiner Stimme? Die ist so hell!“ Siegfried macht eine hohe und quitschige Stimme nach. Er sagt etwas von: „So weibliche Formen, ein weiblicher Körper.“ Siegfried ruft dann zu ihm: „Joachim,
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Falldarstellung mit interpretierenden Abschnitten 1. G-Klasse: Umgang mit Partizipation Der Fall knüpft an eine weitere Falldarstellung an, klicken Sie hier. Das zweite Protokoll einer Videoaufnahme1 stammt ebenfalls aus einer KoKoKo Stunde2, hier in der G-Klasse. Auch in der G-Klasse werden gleich in der zweiten KoKoKo-Stunde Regeln erstellt und so das Schuljahr prominent mit einem partizipationsorientierten Thema begonnen. Dazu erstellt Frau Kottwitz zusammen mit den Kindern einen Umgehensvertrag; zuerst werden Vorschläge gesammelt: „Frau Kottwitz fragt, welche Regeln für KoKoKo, für
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Falldarstellung mit interpretierenden Abschnitten 1. F-Klasse: Regeln zwischen Wohlfühlen und Drohung Das erste Protokoll einer Videoaufnahme1 stammt aus der dritten KoKoKo Stunde2 in der F-Klasse, in der Frau Nitz mit den Kindern bespricht, wofür Regeln wichtig sind. „„Frau Nitz (N): ,Was machen wir, damit sich alle wohlfühlen, hier in der Klasse miteinander, wohlfühlen, da haben wir schon angefangen, so ein paar Regeln zu erstellen […]. Warum sind denn Regeln wichtig?’ Schülerin: ,Ich möchte noch was fragen.’ N: ,Gleich. Was,