Schlagwort: Gender

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Hinweis – der Fall kann gemeinsam gelesen werden mit: Fach und Geschlecht – Konzeptionelle Hintergründe von Physiklehrkräften zum bilingualen Unterricht Fach und Geschlecht – Konstruktionen der Deutschlehrkräfte Fach und Geschlecht – Konzeptionelle Hintergründe der Lehrkräfte zum bilingualen Unterricht Falldarstellung mit interpretierenden Abschnitten I. Unterrichtsfach und Geschlechtshabitus Der Erwerb von geschlechtsspezifischen Verhaltensweisen findet zu weiten Teilen über „Sozialisationsagenten“ (Alfermann 1996: 24) statt, zu denen die Lehrpersonen zu zählen sind. Diese sind zugleich Vertreter und Vertreterinnen ihrer Geschlechtergruppe, aber auch Repräsentantinnen
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Hinweis – der Fall kann gemeinsam gelesen werden mit: Fach und Geschlecht – Konzeptionelle Hintergründe von Physiklehrkräften zum bilingualen Unterricht Fach und Geschlecht – Konstruktionen der Physiklehrkräfte Fach und Geschlecht – Konzeptionelle Hintergründe der Lehrkräfte zum bilingualen Unterricht Falldarstellung mit interpretierenden Abschnitten I. Unterrichtsfach und Geschlechtshabitus Der Erwerb von geschlechtsspezifischen Verhaltensweisen findet zu weiten Teilen über „Sozialisationsagenten“ (Alfermann 1996: 24) statt, zu denen die Lehrpersonen zu zählen sind. Diese sind zugleich Vertreter und Vertreterinnen ihrer Geschlechtergruppe, aber auch Repräsentantinnen
Falldarstellung mit interpretierenden Abschnitten An diesem Beispiel lässt sich zeigen, wie ein Lehrer durch sein Agieren ein Ungleichgewicht in der Wertigkeit zwischen Schülern und Schülerinnen herstellt. Es geht in einer 7. Klasse um das Thema Stromkreis, die Schülerinnen und Schüler sollen in Gruppen Versuche durchführen. Beim zweiten Versuch klappt es bei der Zweiergruppe, bestehend aus Marie und Lena nicht. Das Protokoll vermerkt dazu: „Marie zu Lena: ,Hol mal ne andere Birne, die brennt hier nicht.’ Marie kommt mit einer
Falldarstellung mit interpretierenden Abschnitten In einem 7. Jahrgang geht es um eine Demonstration zu Licht und Schatten. Das Protokoll verzeichnet folgenden Ablauf: „Zwei Schülerinnen melden sich. Eine davon wird dran genommen. Schülerin: ,Ich war letztes Mal auch schon.’ Der Lehrer, Herr Sander: ,Das erinnere ich gar nicht mehr. Dann jemand anders.’ Es melden sich noch weitere Schülerinnen und Schüler. Herr Sander nimmt einen Schüler dran. Schüler: ,Ich hatte letztes Mal aber auch schon.’ Herr Sander: ,Was?’ Schüler: ,Aber beim
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Falldarstellung mit interpretierenden Abschnitten Zeigte das letzte Beispiel bereits eine Form von Dramatisierung, so gibt es weitere Szenen in denen Geschlecht explizit angesprochen und damit in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt wird. Durch eine solche Kombination wird jedoch die Aktivität, um die es geht, das Geschlecht gebunden, womit Geschlechterstereotypien bedient werden. In einigen Beispielen wird eine Dramatisierung durch die Jugendlichen selbst vorgenommen, der Lehrer geht jedoch nicht darauf ein und kann so eine Stereotypierung vermeiden. Im ersten Beispiel geht
Falldarstellung mit interpretierenden Abschnitten 1. Mädchen wollen unter sich bleiben Das zweite Beispiel stammt aus der jungendominanten Klasse1, die im 8. Jahrgang über einige Wochen eine Einführung in die Arbeit mit dem Computer erhielt. Der Unterricht sollte mit der Hälfte der Klasse durchgeführt werden, während die andere Hälfte zur gleichen Zeit Deutschunterricht erhielt. Kurz vor Beginn der Unterrichtseinheit entstand folgende Protokollaufzeichnung: Die eine Gruppe soll für zwei Stunden in der Woche ein Vierteljahr lang informationstechnische Grundbildung haben und die
Falldarstellung mit interpretierenden Abschnitten 1. We don’t want insulting questions Im ersten Beispiel aus dem Englischunterricht in der mädchendominanten Klasse im 8. Jahrgang1 nutzen SchülerInnen eine von der Lehrerin vorgegebene sprachliche Übung dazu, sich gegenseitig wegen ihrer Frisuren zu necken. Die Lehrerin stellte den SchülerInnen die Aufgabe, sich zur Unterscheidung der Begriffe „since“ und „for“ gegenseitig aufzurufen und Fragen zu stellen. Im ethnographischen Protokoll zur Unterrichtsstunde heißt es weiter: Nun ist Marianne dran. Sie sagt: „Knut“. Sie erntet Gelächter.
Falldarstellung mit interpretierenden Abschnitten 1. Körper als Schauplatz der Marginalisierung Das erste Beispiel wurde in einer Pausensituation in der jungendominanten Klasse aus der Jahrgangsstufe 9 beobachtet. Es sind noch einige Jungen im Klassenraum anwesend: Siegfried zieht Joachim auf und ruft herüber zu ihm: „Hey, Joachim, was ist denn mit Deiner Stimme? Die ist so hell!“ Siegfried macht eine hohe und quitschige Stimme nach. Er sagt etwas von: „So weibliche Formen, ein weiblicher Körper.“ Siegfried ruft dann zu ihm: „Joachim,
Falldarstellung mit interpretierenden Abschnitten (Ausschnitt) Beispiel 1: Unproblematische Hilfesequenz Lennard (4. Schulbesuchsjahr: 4. SBJ) und Niklas: (3. SBJ) sitzen an einer Tisch­gruppe. Lennard bietet Niklas Hilfe an und fragt: „Soll ich helfen? Was verstehst du noch nicht?“ Es geht um eine Sachaufgabe in Mathematik, in der das Gewicht der Katze Felix er­rechnet werden soll. Lennard: „Überleg mal, er stellt sich auf die Waage. Was ist der Unterschied zwi­schen 32 und 35 kg?“ Niklas: „3 kg.“ Lennard: „Also, musst du rechnen 35
In diesem Gesprächsauszug aus einer Gruppendiskussion wird eine intensive Auseinandersetzung wiedergegeben. Das Mädchen, das ein ägyptisches Wandbild hergestellt hat, behauptet, dass sich auf diesem Bild zwei Brüder um eine Frau streiten und daher zornig aufeinander sind. Doch diese Frau ist auf dem Wandbild noch gar nicht zu sehen. Dennoch sei nach Auffassung des Mädchens auf dem Bild der Streit zweier Brüder um eine Frau das Thema. Sie habe einmal eine Geschichte aus Ägypten gelesen, in der es auch um